4. Januar 2018. Natürlich kann ich nicht dieses Datum schreiben, ohne an das zu denken, was vor 58 Jahren an diesem Tag geschah, in dem Jahr also, in dem mein Leben erst noch beginnen sollte, und das von Albert Camus so plötzlich endete. Natürlich brauche ich aber auch die Geschichte nicht noch einmal erzählen, die so oft schon erzählt wurde. Und natürlich wäre es besser gewesen, Camus wäre an diesem Tag nicht gestorben. Trotzdem gibt es einen Anlass, sich zu freuen: Darüber nämlich, dass das Manuskript des ersten Teils seines Riesen-Romanprojekts Der erste Mensch, welches Camus an diesem Unglückstag auf der Fahrt im Facel Vega seines Freundes Michel Gallimard von Lourmarin nach Paris bei sich hatte, unversehrt aufgefunden wurde. Dass es, obwohl unvollendet und unkorrigiert, nach 34 Jahren 1994 doch noch veröffentlicht wurde. Und dass ein so populärer Schauspieler wie Joachim Król dazu beiträgt, den Text und seinen Autor einem großen Publikum zugänglich zu machen, dem er sonst vielleicht entgangen wäre.
Joachim Król & l’orchestre du soleil: Der erste Mensch
nach Albert Camus
Die unglaubliche Geschichte einer Kindheit
„Eingebettet in die Musik, die der Komponist Christoph Dangelmaier aus Elementen des arabischen Rai und des französischen Musette eigens für diesen Bühnenmonolog geschrieben hat, erzählt der große Schauspieler Joachim Król auf seine unnachahmliche Art von einem, der seinen Vater gesucht – und den Sohn gefunden hat: den ersten Menschen am Ursprung seines Lebens. In seiner berührenden und spannenden Geschichte erzählt er von der Kraft der Bildung – und davon, dass jeder es schaffen kann. Jeder, so Camus, kann sich selbst in den Mittelpunkt einer machbaren Zukunft setzen. Für diesen Aufbruch aus der eigenen Existenz ist er das personifizierte Beispiel. Sein erster Mensch ist kein Bewohner unserer Städte, kein Technikfreak im Wohlstandsland und er weiß nicht, was ein Fitneßcenter ist. Er ist eine unverschämte Provokation – ein Fremdling in modernen Zeiten.“¹
Schon im vergangenen Jahr war Joachim Król mit dem Programm unterwegs, 2018 scheint es damit aber noch um einiges intensiver weiterzugehen. Jedenfalls habe ich eine ganze Reihe von Terminen gefunden, die ich euch (ohne Anspruch auf Vollständigkeit und um eventuelle Ergänzungen bemüht) natürlich nicht vorenthalten möchte. Einen herzlichen Dank an dieser Stelle an jene Blog-Leser, die mich auf Termine aufmerksam gemacht haben!
Aschaffenburg: 12. Januar 2018, 20 Uhr, Stadttheater Bühne 1
Braunschweig: 5. Januar, 20 Uhr, Staatstheater
Bremen: 10. Januar, 20 Uhr, Bremer Konzerthaus Die Glocke
Darmstadt: 1. Februar, 20 Uhr, Staatstheater
Dortmund: 20. Januar, 19.30 Uhr, Theater Dortmund
Düsseldorf: 21. Januar, 17 Uhr, Robert-Schumann-Saal im Ehrenhof 4-5 / Museum Kunstpalast, Info
Fulda: 23. Januar, 20 Uhr, Schlosstheater
Hamburg: 6. und 8. Januar, 20 Uhr, 7. und 24. Januar, 19 Uhr, Altonaer Theater, Museumstr. 17.
Hannover: 9. Januar, 20 Uhr, Schauspielhaus Hannover
Iserlohn: 13. Januar, 20 Uhr, Parktheater
Karlsruhe: 11. Januar, 20 Uhr, Tollhaus Kulturzentrum e.V., Alter Schlachthof 35
Kiel: 26. Januar, 20 Uhr, Schauspielhaus Kiel
Koblenz: 3. Februar, 19.30 Uhr, Theater Koblenz.
Lübeck: 27. Januar, 20 Uhr, Kammerspiele Theater Lübeck
Mainz: 2. Februar, 19 Uhr, SWR Funkhaus
Mannheim: 17. Januar, 19.30 Uhr, Nationaltheater Mannheim, Opernhaus
Oldenburg: 14. Januar, 19 Uhr, Staatstheater Oldenburg
Stuttgart: 18. und 19. Januar, 2015 Uhr, Theaterhaus T2, Siemensstr. 11
Weißenfels: 1. Februar, 20 Uhr, Kulturhaus Weißenfels, Merseburger Str. 14
Wolfsburg: 25. Januar, 19.30 Uhr, Scharoun Theater, Klieverhagen 50
¹ Aus dem Ankündigungstext. Mitwirkende: L’Orchestre du Soleil: Maria Reiter Akkordeon, Ekkehard Rössle Flöte/Klarinette, Christoph Dangelmaier Kontrabass/ Kompositition, Samir Mansour Oud, Omar Placencia Percussion, Martin Mühleis Textbearbeitung, Produktion, Inszenierung.
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