Auf „Spurensuche nach Jean Grenier“ – Albert Camus erinnert sich…

Der nächste Jour fixe der Albert-Camus-Gesellschaft in Aachen widmet sich dem Verhältnis von Albert Camus zu seinem philosophischen Lehrer Jean Grenier.

Häufigere Blog-Pausen bedeuten ja nicht, dass mir gerade die Camus-Themen ausgehen würden… Eher im Gegenteil: Die Themen auf der Liste bräuchten einfach mehr Zeit, als der Alltag meist übrig lässt. Und so gibt es eine ganze Reihe von Themen, die hier im Blog der Bearbeitung harren…

Eines davon ist ganz sicher das Verhältnis von Albert Camus zu seinem Philosophie-Lehrer und Mentor Jean Grenier, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Greniers Essays Die Inseln machten den jungen Camus „trunken“, wie er selbst später in einem Vorwort zu den Essays schrieb, und befeuerten nachhaltig seinen eigenen Wunsch, Schriftsteller zu werden.

“Zu der Zeit, als ich die Inseln entdeckte, wollte ich zu schreiben beginnen, so glaubte ich jedenfalls. Wirklich entschieden haben ich mich erst dafür, nachdem ich dieses Buch gelesen hatte.” ¹             

Entsprechend habe ich Die Inseln einst mit großer Erwartung zu lesen begonnen – und war ziemlich verwirrt darüber, dass ich Camus‘ Begeisterung so gar nicht teilen konnte. Vor einiger Zeit nahm ich einen zweiten Anlauf, dachte, es würde bestimmt helfen Die Inseln am Meer zu lesen und packte das Buch in den Urlaubskoffer – aber die erhoffte Inspiration blieb erneut aus, und ich blieb die Besprechung im Blog schuldig. Vielleicht muss ich einen dritten Anlauf nehmen…

… oder morgen nach Aachen fahren, denn dann begibt sich Günter Sydow beim offenen Jour fixe der Albert-Camus-Gesellschaft auf „Spurensuche nach Jean Grenier“.  “Welche Wirkung, welche Bedeutung hatte dieser Jean Grenier vor allem für den jungen Camus? Was war er – Lehrer, Vorbild, Berater, Freund, Wegbereiter, literarische Instanz, Vordenker, gar ein Denkmal?“ Diesen Fragen ist Günter Sydow nachgegangen und wird davon berichten. Kommen Sie mit auf die Spurensuche eines Lesenden – mit kurzen Texten und Zitaten will ich versuchen, das besondere Verhältnis dieser beiden Schriftsteller auszuleuchten,“ lädt Günter Sydow alle Interessierten ein.

Termin:
Dienstag, 8. Mai, 20 Uhr, im LOGOI, Jakobstraße 25a in Aachen (Eintritt frei).

Und hier zur Einstimmung noch ein kostbares kleines Fundstück aus dem Netz: Albert Camus spricht über seine Erinnerungen an Jean Grenier. 

Jean Grenier
wird 1898 in Paris geboren und wächst in Saint-Brieuc in der Bretagne auf. Von 1930 bis 1938 ist er als Lehrer in Algier tätig. Nach Lehraufträgen an Universitäten in Alexandria, Kairo und Lille wird Grenier 1962 an die Pariser Sorbonne berufen, wo er bis 1968 den Lehrstuhl für Ästhetik innehat. 1971 stirbt Grenier in Dreux-Venouillet, Eure-et-Loir. Camus kommt im Oktober 1931 zu Jean Grenier in die Philosophieklasse, als er nach längerer krankheitsbedingter Abwesenheit aufs Lycée zurückkehrt. Nachdem Grenier die Agrégation für die Universität erworben hat, übernimmt er im letzten Jahr von Camus an der Uni einen Kurs in allgemeiner Philosophie.²

¹ Albert Camus im Vorwort zu Jean Grenier: Die Inseln, Karl Alber Verlag 2015, S. 16. ²vgl. Olivier Todd, Albert Camus. Ein Leben, Rowohlt-Verlag, Reinbek b. Hamburg 1999, S. 46f.

 

 

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