Tango tanzen mit Camus

Da habe ich doch tatsächlich heute Post bekommen: Seit mehr als acht Tagen nichts Neues im Blog… Was denn wohl los sei? Alles in Ordnung? Oder ob man sich Sorgen machen müsse? Immerhin: schon weit über eine Woche ohne Camus…

Das ist wirklich nett, danke der Nachfrage. Nein, zur Sorge besteht kein  Anlass.  Mehr als eine ganze Woche ohne Camus? Mitnichten – das Gegenteil ist der Fall. Ich verbringe quasi jeden freien Augenblick mit Camus! Nur: Es gibt davon nichts zu berichten. Die Sache ist die: Mein Buch muss fertig werden. Der Drucktermin rückt näher, und noch stapeln sich die zu korrigierenden Seiten. Tippfehler, Trennungsfehler, Schusterjungen, Hurenkinder…

Cover: Anne-Kathrin Reif, Albert Camus - Vom Absurden zur Liebe

Die Zeit drängt, und die Freiräume waren schon nach langen Redaktionstagen knapp – auch im Kopf. Zu allem Überfluss habe ich jetzt auch noch Urlaub, den ich aber schon vor langer Zeit für eine weitere Leidenschaft reserviert hatte: für den Tango nämlich. Schließlich begleitet Camus zwar mein ganzes Leben, aber nicht das ganze Leben besteht aus Camus. Nun also eine Woche mit den weltbesten Tango-Tänzern und -Lehrern Nicole Nau und Luis Pereyra. Leider nicht in Buenos Aires sondern im Kloster Helfta in der Lutherstadt Eisleben. Auch schön. Nur für mein Lieblingsspiel, unterwegs von irgendeinem beliebigen Punkt aus eine Brücke zu Camus zu schlagen, blieb bis jetzt neben tanzen und korrigieren nicht auch noch Zeit. Deshalb also die ungewöhnliche Ruhe im Blog, die hoffentlich bald auch wieder vorbei sein wird. Als kleinen Appetithappen gibt es heute aber wenigstens schon mal das Cover. Voraussichtlicher Erscheinungstermin ist Mitte Oktober. Ich jedenfalls bin gespannt!

P.S. So ganz weit weg von Camus bin ich hier natürlich auch nicht. Immerhin ist weithin bekannt, dass Camus ein sehr passionierter und guter Tänzer war. Eine Leidenschaft, die er mit seiner Freundin Maria Casarès teilte, von der der Camus-Biograph Olivier Todd schreibt, ihre Liebe zum Tanz sei fast ebenso groß gewesen wir ihre Liebe zum Spiel. Und über Camus: „Camus, der den Pasodoble nicht so beherrscht, zieht Tango und Walzer vor“ (1). Na bitte.

(1) Olivier Todd, Albert Camus. Ein Leben, Rowohlt-Verlag, Reinbek b. Hamburg 1999, S. 384.

 

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5 Antworten zu Tango tanzen mit Camus

  1. Jona sagt:

    Ahora me pregunto: ¿Cuál es el tango favorito de Camus?
    La letra de La última curda de Troilo/Castillo siempre me recuerda a él

    „¡Ya sé, no me digás! ¡Tenés razón!
    La vida es una herida absurda,
    y es todo tan fugaz
    que es una curda, ¡nada más!
    mi confesión.

    Contame tu condena,
    decime tu fracaso,
    ¿no ves la pena
    que me ha herido?“

    • Anne-Kathrin Reif sagt:

      Estimado Sr. Perezs,
      lamentablemente no hablo español… Pero hasta donde la máquina de traducción puede decir, este texto de Troilo/Castillo me parece realmente muy cercano a Camus. Pero desgraciadamente no sé si tenía un tango favorito.
      ¡Un saludo y con la esperanza de poder volver a bailar pronto! Anne-Kathrin Reif

  2. Hildegard Boxberg sagt:

    Puh, da bin ich aber erleichtert! Ich habe mich auch schon gefragt, was wohl los ist:
    nach 14 Tagen Abstinenz vom Blog auf la Palma keine neuen Einträge??
    Ich wünsche Dir, dass beim Tanzen der Kopf frei wird, die Korrekturen schnell von der Hand gehen und freue mich auf dein Buch.

  3. Nicole Nau sagt:

    …Jetzt mag ich ihn gleich noch viel mehr, den Herrn Camus. Leidenschaftlicher Tänzer. Soso. Vom Absurden zur Liebe. Besser kann man es kaum beschreiben.
    Geniessen Sie die Woche Tanz mit Camus und Tango. Wir freuen uns auf das Buch!

  4. Peter Heiter sagt:

    Ich hab’s auch schon vermisst 🙂

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