Camus im März: Premieren, Vorträge, Neuerscheinungen und noch mehr

Sind es immer noch die Nachwirkungen des Camus-Jahres 2013, die für eine – wie ich finde – beachtliche Präsenz an Camus-Themen im Land sorgen? Jedenfalls: Auch im gerade begonnenen März steht wieder einiges an, und wer weiß, ob nicht noch mehr dazukommt. Einen ersten Überblick gibt es heute, mehr Informationen und hoffentlich auch Berichte aus eigener Anschauung sollen folgen.

Da wären zunächst einmal die 35. Duisburger Akzente, die vom 7. bis 23. März stattfinden. Das traditionsreiche Festival, das in diesem Jahr unter dem Oberthema „Geld oder Leben“ steht, führt den Fremden im Programm auf: Als eine multimediale Lesung mit Musik und Cartoons (Konzeption und Textfassung: Katja Stockhausen), in offenbar sehr freier Form. Termine: Sonntag, 16. März, 19 Uhr, und Montag, 17. März, 20 Uhr, im Djäzz, Börsenstraße 11, in Duisburg.

Mit dem Schauspiel Stuttgart bringt am 15. März eine der wichtigsten deutschen Bühnen sogar eine Premiere heraus, nämlich Camus‘ Caligula in der Regie des jungen polnischen Regisseurs Krzysztof Garbaczewski. Spannend dabei: Den berüchtigten römischen Kaiser spielt diesmal eine Frau – Astrid Meyerfeldt in einer Hosenrolle – oder gar Toga-Rolle? wie ein Kollege kalauerte. Man wird sehen.

Auch das Bochumer Theater an der Rottstraße zeigt am 29. März wieder seine Caligula-Inszenierung mit Martin Bretschneider in der Hauptrolle (von der ich hier ja schon ausgiebig schwärmte). Beim Hamburger Thalia Theater steht am 11. März wieder die Bühnenadaption von Der Fremde in der Regie von Jette Steckel auf dem Spielplan (die übrigens am 28. März im Deutschen Theater Berlin eine neue Inszenierung von Sartres Das Spiel ist aus herausbringt). Ebenfalls in Hamburg, nämlich am Deutschen Schauspielhaus (in der Reihe Baustelle JungesSchauSpielHaus) wird am 7., 8., 29. und 31. März wieder Die Gerechten gegeben.

An Vorträgen stachen mir bislang zwei ins Auge: Klaus Stoevesandt beschäftigt sich in einem Vortrag am 18. März, 20 Uhr, in der Buchhandlung mondo, Elsa-Brändström-Straße 23, in Bielefeld, mit Gemeinsamkeiten im Denken von Albert Camus und Albert Schweitzer („Auf der Suche nach menschlichen Maßen”). Und Iris Radisch ist immer noch auf Lesetour mit ihrer Camus-Biographie Camus. Das Ideal der Einfachheit, am 19. März, 20 Uhr, in der Werkstatt im Opernhaus, Rheingasse 1, in Bonn (eine Veranstaltung des Literaturhaus Bonn). Die neu gegründete Deutsche Albert Camus-Gesellschaft lädt am 11. und am 26. März wieder zum offenen Plenum im Logoi in Aachen ein.

Und schließlich sind noch zwei interessante Neuerscheinungen zu verzeichnen: Der Berliner Verlag Jacoby & Stuart hat die bereits im vergangenen Jahr bei Gallimard erschienene Graphic-Novel-Fassung von Der Fremde von Jacques Ferrandez auf deutsch herausgebracht. Und in Mon cher Albert erinnert sich der Jugendfreund von Camus Abel Paul Pitous an die gemeinsame Zeit im Armenviertel Belcourt in Algier (erschienen im Arche-Verlag). Beides ist schon bestellt, und ich werde natürlich berichten! In diesem Sinne: à bientôt!

 

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