Ostern. Und von Frühling keine Spur. Ein österliches Camus-Zitat fand sich auch nicht. Was bleibt, ist mit Camus vom Frühling zu träumen…
„In Tipasa wohnen im Frühling die Götter. Sie reden durch die Sonne und durch den Duft der Wermutsträucher, durch den Silberkürass des Meeres, den grellblauen Himmel, die blumenübersäten Ruinen und die Lichtfülle des Steingetrümmers. (…) Wir kommen durch das Dorf, das am Rande der Bucht sichtbar wird. Eine Welt von Gelb und Blau tut sich auf und hüllt uns ein in den bittersüßen Sommergeruch der algerischen Erde. In den Gärten leuchtet das noch blasse Rot der Hibiskusbüsche, wuchern die dichten, rahmfarbenen Teerosen und blühen in schmalen Reihen die hohen blauen Schwertlilien. (…) schon nach wenigen Schritten überwältigt uns der Duft der Wermutbüsche. Ihre graue Wolle bedeckt die Ruinen, soweit das Auge reicht. Ihr Saft gärt in der Hitze und verbreitet über das ganze Land einen Duftäther, der zur Sonne steigt und den Himmel schwanken macht. Wir gehen der Liebe und der Lust entgegen.” (1)
Margot, mein Zufallstreffer, bis auf den heutigen Tag kein Tröpfchen von Wermut,
gefallen die offensichtlich geschönten Übersetzungen der“ Frühlingsgötter“ besser als die Landschaftsbeschreibungen des deutschen Literaturnobelpreisträgers.
Freuen uns, wenn die Lustreise endet und unser Wermutstropfen wieder auftaucht.
Der Osterhasenverein grüßt