Die letzte Monatsvorschau 2014: Camus im Dezember

Keine jungen Heißköpfe sondern Alt-Revoluzzer der 68er-Generation: "Die Gerechten" am Schauspielhaus Düsseldorf (v.l.n.r.: Michael Abendroth, Marianne Hoika, Wolf Aniol, Andreas Weißert, Reinhart Virchow). ©Foto: Sebastian Hoppe

In der Inszenierung von Michael Gruner am Schauspielhaus Düsseldorf sind „Die Gerechten“ keine jungen Heißköpfe sondern eine Gruppe von Alt-Revoluzzern. (V.l.n.r.: Michael Abendroth, Marianne Hoika, Wolf Aniol, Andreas Weißert, Reinhart Virchow). ©Foto: Sebastian Hoppe

Und schon ist er da, der letzte Monat des Jahres… Was die Camus-Aktivitäten angeht, scheint es etwas ruhiger zu werden. Auch gut, so bleibt mehr Zeit für Weihnachtseinkäufe und Plätzchen backen. Aber immerhin: In Düsseldorf treten auch im Dezember noch Die Gerechten auf, die Regisseur Michael Gruner als schon etwas in die Jahre gekommene Alt-68er zeichnet. Gespielt wird am 2., 9. 17. und 26. Dezember; auch im Januar bleibt das Stück auf dem Spielplan (mehr Infos hier).

Camus als Figurentheater in Graz. Im Bild: Florian Köhler, Nikolaus Habjan. ©Foto: Lupi Spuma

Camus als Figurentheater in Graz. Im Bild:
Florian Köhler, Nikolaus Habjan.
©Foto: Lupi Spuma

Eine formidable Erfolgsmeldung kommt aus Graz: Das Missverständnis, das Nikolaus Habjan als Figurentheater inszeniert hat, musste von der Probebühne wegen zu starkem Publikumsandranges auf die Hauptbühne verlegt werden und ist dennoch bereits fast wieder ausverkauft. Reaktion eines Besuchers:  „. . . gratuliere zu dieser bewegenden Interpretation eines Dichters, der mich seit meiner Jugend fast ohne Unterbrechung beschäftigt. Schon zweimal habe ich sein Grab in Lourmarin in der Provence besucht, ohne mich damit als Pilger zu fühlen. Vor der Aufführung habe ich das Stück nochmals gelesen, und ich war gespannt, was Du daraus machen wirst. Meine Erwartungen hat das Gesehene weit übertroffen.“ Der Kommentar wurde mir über die Facebook-Seite von 365tage-camus übermittelt, wofür ich mich herzlich bedanke. Noch ein Ansporn, es vielleicht doch noch nach Graz zu schaffen. Das Stück wird aller Voraussicht nach noch die ganze Spielzeit im Repertoire bleiben. In diesem Monat sind die Vorstellungen am 13., 14., 18., 19. und 23. Dezember (mehr Infos hier).

Und schließlich sorgt das Euro Theater in Bonn dafür, dass das Jahr mit Camus zu Ende geht: Jan Steinbachs Inszenierung der Bühnenadaption des Romans Der Fremde – Dauerbrenner seit 2010 – wird wieder am 29. und 30. Dezember gespielt.

Wer sich noch intensiver mit Camus‘ erstem veröffentlichten Roman beschäftigen will, kann das offene Plenum der Deutschen Albert-Camus-Gesellschaft in Aachen am 4. Dezember besuchen. Beim monatlichen Jour fix  stellt diesmal Klaus Bode seine Interpretation des Romans  Der Fremde vor, wobei er besonderes Augenmerk auf den weltanschaulichen Aspekt legt, wie es in der Ankündigung heißt. Beginn ist um 20 Uhr im Institut Logoi, Jakobstraße 25a, Aachen (weiterer Termin:  5. Januar 2015, 20 Uhr). Info

Ist mir etwas entgangen? Dann schreiben Sie mir! Einstweilen wünsche ich einen schönen Dezember mit Camus und sage wie immer: à bientôt!

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