Paris 1. Januar 2013
Das ist schon mal schön, einen Blog zum Camus-Jahr 2013 so anfangen zu können: „Paris, 1. Januar 2013.“ Obwohl es sicher noch bessere Orte gäbe. Lourmarin zum Beispiel, wo jetzt vielleicht gerade die Sonne scheint, die Menschen mit hochgestelltem Mantelkragen draußen in den Cafés sitzen und sich die vom Mistral dann doch steifen Finger an einer Tasse zu dünnem Café au lait wärmen. Ein Ort, den Camus liebte (im Gegensatz zu Paris) und an dem man sich ihm deshalb noch näher fühlen kann. Aber eigentlich braucht es auch gar keinen bestimmten Ort, um sich Camus nahe zu fühlen. Mich hat Camus schon überall hin begleitet. Und das seit sehr langer Zeit. Mal mehr, mal weniger intensiv. Für dieses Jahr, das Jahr seines 100. Geburtstages, habe ich mir vorgenommen, jeden Tag ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen: 365 Tage Camus. Wie diese gemeinsam verbrachte Zeit aussehen wird, auf welche Gedanken sie mich bringen wird, was ich dabei entdecken werde – das weiß ich nicht. Ich lasse mich überraschen. Sicher ist nur, dass es in Gesellschaft von Albert Camus niemals langweilig wird. Und sicher ist auch, dass dies keine eifersüchtig gehütete Zweisamkeit werden soll. Im Gegenteil: Ich freue mich über jeden, der daran teilnehmen will. Und der Camus auf diese Weise vielleicht neu, wieder oder überhaupt allererst auch für sich entdeckt. Ich freue mich über Begleitung – ob in Gestalt von Kommentaren, Anregungen, Informationen über Aktuelles zum Camus-Jahr oder einfach nur als Leser. In diesem Sinne: Bonne année à tous!
Drei Tage Paris warten noch auf mich. Als erstes werde ich mich heute aufmachen zu einem Neujahrsspaziergang auf den Spuren von Camus. Die Stationen, die sich dafür anbieten, brauche ich mir praktischer Weise gar nicht mühsam selbst zusammensuchen. Die Stadt Paris hat da gute Vorarbeit geleistet. Auf der offiziellen Paris-Webseite findet man dazu alles Wissenswerte – allerdings nur auf Französisch. Aber daran ist man als Paris-Besucher ja schon gewöhnt. Auch dazu fällt mir natürlich Camus ein: „Paris ist eine vortreffliche Höhle, wo die Menschen, die ihre bewegten Schatten auf den Wänden sehen, sich für die einzige Realität halten“ (1), bemerkte er recht spitz. Sei´s drum: Der Spaziergang wartet. Kommen Sie doch einfach mit!
(1) Das Rätsel, Literarische Essays, Rowohlt-Verlag, Hamburg 1959, S. 168 (erstmals erschienen in „Heimkehr nach Tipasa“, Arche-Verlag, Deutsche Übersetzung von Monique Lang).
Liebe Anne-Kathrin,
auch ich freue mich sehr auf dein Blog-Projekt im Camus-Jahr und muss mal darüber nachdenken, was man selbst beitragen kann…
Lieben Gruß,
Jochen
Liebe Anne,
welche Überraschung zum Beginn des Neuen Jahres! Danke für den sehr schön gestalteten Blog, ich freue mich darauf, von Camus und Dir durch das Jahr begleitet zu werden. Den virtuellen Spaziergang habe ich schon mit Vergnügen gemacht.
Liebe Grüße nach Paris
Hildegard
Liebe Anne-Kathrin,
das ist ein wunderbarer Start für 2013. Da liegen 365 Tage vor Euch, vor Dir und Camus, die ihr kunstvoll intensiv miteinander gehen dürft. Danach werden wir Camus schätzen lernen, ihn besser kennen dürfen und vor allen Dingen wissen, was Dich an diesem Mann so fesselt! Danke Dir
Nicole
Liebe Anne, herzlichen Glueckwunsch, du hast es geschafft, toll!
Euch noch Schoene Tage in Paris und ein gutes Neues Jahr Deine Petra und Helmut
Hallo Anne,
willkommen in der Welt der Blogger(innen). Es freut mich, dass du jetzt auch dazu gehörst. Ich bin gespannt, was sich hier entwickelt. Auch oder gerade weil das für mich ein vollkommen fremdes Thema ist.
Ich wünsche dir eine treue und wachsende Leserschaft und viele gute Ideen für spannende Beiträge!
Liebe Grüße
Hendrik
Lieber Hendrik, herzlichen Dank! Ich hoffe, dass du auf diese Art Camus auch kennen und schätzen lernst!