Düsseldorfer Ringvorlesung (3): Heiner Wittmann über Philosophie, Literatur und Kunst bei Sartre und Camus

„Ohne Zweifel ist Jean-Paul Sartre der bessere Philosoph, Camus vielleicht der bessere Schriftsteller.“ Das findet jedenfalls der Romanist, Historiker und Politikwissenschaftler Heiner Wittmann, der am kommenden Montag, 10. Mai 2021, den dritten Vortrag bei der Düsseldorfer Camus-Ringvorlesung halten wird. Man darf gespannt sein, ob der Referent darauf näher begründend eingehen wird, und wie sich dies in sein Hauptthema einfügt, das da lautet:

„Philosophie, Literatur und Kunst. Albert Camus und Jean-Paul Sartre.“

Dazu schreibt er in der Ankündigung:

„Beide Autoren haben ihre philosophischen und theoretischen Werke mit fiktionalen Texten illustriert. Genauso wie beim Philosophen Sartre waren auch Camus‘ theoretische Überlegungen ganz besonders eng mit der (Tages-)politik verbunden. Zur Bestimmung des philosophischen Gehalts ihrer Werke muss aber auch das jeweilige Gesamtwerk betrachtet werden, in dem bei beiden Autoren philosophische Überlegungen jeweils ein Werkteil ist, der bei beiden durch die Literatur ergänzt wird. Es ist bemerkenswert, dass in der Forschung noch immer ein dritter Werkteil beider Autoren, nämlich die Kunst(-philosophie), ihre Überlegungen zur Ästhetik, unterbewertet wird.“

Zur Person:
Dr. Heiner Wittmann (geb. 1955 in Köln) hat in Paris und Berlin Romanistik, Geschichte und Politikwissenschaften studiert. Er ist Mitglied des Vorstandes der Sartre-Gesellschaft. Seit 1989 war er in verschiedenen Verlagen der Klett-Gruppe in Stuttgart tätig, seit 2010 in der Presseabteilung der Ernst Klett AG. Seit 2006 führt er den blog www.france-blog.info; außerdem schreibt er auf dem blog von klett-cotta. Seine Website: www.romansitik.info. 2012 wurde er mit der Ernennung zum Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques geehrt. Dem Thema der Ästhetik widmet sich Heiner Widmann schon lange: Bereits seine Dissertation 1987 galt der Ästhetik im Werk von Jean-Paul Sartre. Veröffentlichungen u.a.:

  • Von Wols bis Tintoretto. Sartre zwischen Philosophie und Kunst , (Bonner Romanistische Arbeiten hg. von Wolf-Dieter Lange, Eberhard Leube und Heinz-Jürgen Wolf), Bonn 1987
  • Sartre und die Kunst. Die Porträtstudien von Tintoretto bis Flaubert. Tübingen 1996
  • Albert Camus. Kunst und Moral. Frankfurt am Main 2009
  • Sartre, Camus und die Kunst. Die Herausforderung der Freiheit. Frankfurt am Main 2020.

Die Ringvorlesung läuft bis zum 12. Juli 2021 und wird über das Internet gestreamt. Alle Termine im Blog hier

Die Vorträge mit anschließendem Zoom-Gespräch finden jeweils von 16.30 bis 18 Uhr statt. Alle Interessierten, die sich nicht über das Studierendenportal der Uni Düsseldorf anmelden können, wenden sich bitte per Mail an Oliver.Victor@uni-duesseldorf.de, um die Zugangsdaten zu erhalten.

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5 Antworten zu Düsseldorfer Ringvorlesung (3): Heiner Wittmann über Philosophie, Literatur und Kunst bei Sartre und Camus

  1. Peter Silberbach sagt:

    Ihre Einführungen sind für mich als Nicht-Romanisten sehr wertvoll. Und aus den Kommentaren wird ja langsam auch die Community sichtbar.
    Ganz herzlichen Dank!

    • Anne-Kathrin Reif sagt:

      Lieber Herr Silberbach, danke für Ihren netten Kommentar. Es freut mich sehr, dass der Blog an dieser Stelle für Sie von Nutzen ist! Mit herzlichem Gruß, Anne-Kathrin Reif

  2. PIERRE SCHOTT sagt:

    PFUI TEUFEL !
    Wir sollten aufhören Camus und Sartre zu vergleichen! Camus war ein Denker, der mir beim freien Nachdenken half – die dogmatischen Diktaten von Sartre nervten mich immer! Ein für alle Mal!
    Petrus von Manosque

    • Anne-Kathrin Reif sagt:

      Cher Pierre, ein 🙂 für diesen Kommentar! Ehrlich gesagt erschließt es sich mir auch nicht so richtig, warum auf diesem Vergleich immer noch weiter rumgekaut wird. Vor 50 Jahren lag das vielleicht noch nahe, aber jetzt? Auch ein Lagerdenken von „Camusianern“ und „Sartrianern“ bringt uns nicht weiter, und auch nicht die Frage, wer der „bessere“ Philosoph oder Künstler ist. Hören und lesen wir doch einfach, wer was zu sagen hat, und was es uns persönlich sagt. Aber hören wir auch erstmal, was Heiner Wittmann als Spezialist dazu zu sagen hat. Ich bin jedenfalls gespannt. Salutations cordiales nach Manosque! Anne-Kathrin

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