Mehr Aktuelles zum Camus-Jahr 2013

Der Camus-Kalender 2013 füllt sich immer mehr. Das ist erfreulich, bedauerlich daran ist nur, dass das Allermeiste zumindest von mir aus gesehen nicht gerade um die Ecke stattfindet.

Bemerkenswert ist, dass sich auch die arabische Welt verstärkt mit Camus auseinandersetzt. So organisiert das Institut du monde arabe in Paris (in dessen Café mit Dachterrasse man übrigens einen hervorragenden Minz-Tee mit arabischem Gebäck und Blick über die Stadt bekommt) gemeinsam mit der Société des Études Camusiennes und weiteren Veranstaltern am 13. April von 9.30 bis 18 Uhr einen Tag mit drei Diskussionsrunden unter dem Obertitel D’Ismaÿl Urbain à Albert Camus : réformistes et libéraux dans l’Algérie coloniale. Frei übersetzt: Von Ismayl Urbain zu Albert Camus: Reformer und Liberale im kolonialen Algerien.

Am 27. und 28. März widmet die Universität von Jordanien in Amman ihr viertes colloque francophone jordanien dem Werk von Camus und der Frage nach seiner transdisziplinären Rezeption (La réception transdisciplinaire d’Albert Camus). Die Université de Gabès in Tunesien hat bereits vom 28. Februar bis 2. März das Kolloquium Albert Camus et les écritures méditerranéennes veranstaltet.

Mehr aus Sammelleidenschaft in diesem Camus-Jahr notiere ich, dass auch in Italien bereits im Februar ein Camus-Kolloquium stattgefunden hat, nämlich in Mondovi – jener Stadt in Italien, die den gleichen Namen trägt wie das algerische Mondovi, Geburtsort von Camus. Titel: Albert Camus, Premier Homme à Mondovì. Dass der Geburtsort Camus’ diesen italienischen Namen trägt verdankt sich übrigens der nationalstolzen Gepflogenheit des französischen Mutterlandes, Siedlungen in den Kolonien nach den Orten siegreicher Schlachten zu benennen. In der Nähe von Mondovi (im Piemont) schlug im Jahr 1796 Napoleon die Armee des Königreichs Sardinien. Aber das nur am Rande.

Mit dem Gedanken, dass man Camus als Statue auf einen Sockel stellt, kann ich mich zwar nicht so recht anfreunden, aber sei´s drum: In Nizza wird im April im Herzen der Stadt, nahe der Promenade des Anglais, ein nach Camus benannter Park eingeweiht und eine ebensolche Statue enthüllt. In Verbindung damit gibt es am 12./13. April ein Camus-Kolloquium an der dortigen Universität mit dem Titel L`aurore (Morgendämmerung), bei dem es um die Erneuerung des „mittelmeerischen” Denkens geht.

Weiter geht es jenseits des Atlantiks, wo das Centre International Albert Camus der Boise State University in Idaho, USA, am 18./19. April das für meine Begriffe etwas trocken klingende Camus-Kolloquium Topographie et Toponymie ausrichtet.

Auch für die Rubrik Theater gibt es noch etwas, nämlich eine Inszenierung von Das Missverständnis in London: Cross Purpose – kingsheadtheatre.

Wer jetzt denkt, ich hätte um all das zu finden stundenlang herumgoogeln müssen, irrt: Die Vorarbeit hat schon die Société des Ètudes camusienne geleistet, die auf ihrer Seite im Netz einen aktuellen Kalender pflegt.

 

 

 

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1 Antwort zu Mehr Aktuelles zum Camus-Jahr 2013

  1. Nicole sagt:

    Danke fuer die schoene Info!!!
    Einen feinen Palmsonntag wuensche ich
    Nicole

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