Monatsvorschau: Im Mai ist Camus so präsent wie selten auf deutschen Bühnen

Schon wieder ist ein Monat vorbeigerast, und schon wieder einmal überrascht es, wie präsent Camus auch nach dem Geburtstagsjahr 2013 auf den deutschsprachigen Bühnen noch ist. Auf dem Spielplan des Schauspiels Stuttgart steht auch am 3. und 20. Mai wieder der Caligula in der Regie von Krzysztof Garbaczewski, der den verzweifelt-blutrünstigen Imperator von einer Frau (Astrid Meyerfeldt) spielen lässt. Anders als Nicole Golombek in ihrer Premierenbesprechung für die Stuttgarter Nachrichten schreibt Dieter Schnabel in der Online-Ausgabe der Fränkischen Nachrichten vom 14. April unter dem Titel Caligula mit Wommy-Wonder-Perücke und Sonnenbrille einen herzhaften Verriss. Wie man dagegen ohne Verrenkungen mit wenigen Mitteln aber großartigen jungen Schauspielern einen sehr Camus nahen Caligula auf die (Off-)Bühne bringt, hat dagegen das Theater an der Rottstraße in Bochum schon im Camus-Jahr 2013 gezeigt (nachzulesen im Blog). Am 11. Mai ist die Inszenierung von Marco Massafra mit Martin Bretschneider als Caligula dort wieder zu sehen.

Auch das kleine Euro Theater in Bonn hat Camus wieder im Spielplan, sogar gleich zweifach: Die Gerechten gibt’s wieder am 4. Mai und Der Fremde am 5. Mai, beides in der Inszenierung von Jan Steinbach.

Der Kulturkeller Heilbronn wartet im Mai sogar mit einer Premiere auf, noch dazu mit einem Stück, das man im Camus-Jahr 2013 vermisst hat: Das Missverständnis,  Camus‘ düstere zeitgenössische Tragödie, feiert dort am 9. Mai Premiere (Inszenierung: Ingrid Richter-Wendel). Weitere Vorstellungen: 10., 16., 23., 24., 31. Mai.

Beim Landestheater Salzburg läuft am 13. und am 29. Mai wieder die Bühnenfassung des Romans Die Pest, welche Carl Philip von Maldeghem dort im Januar als Theater-Solo herausgebracht hat. Am 26./27. Mai 2014 ist die Inszenierung als Gastspiel auch am Theater der Stadt Schweinfurt zu sehen. Einen kleinen Einblick gibt der Trailer mit Christoph Wieschke als Dr. Rieux (der auch sämtliche weiteren Rollen übernimmt).

Salzburger Landestheater: Trailer „Die Pest“ – YouTube.

Und auch jenseits der Theaterbühnen bleibt Camus präsent, worauf ich ja schon vorab hingewiesen hatte. Deshalb hier nur noch mal zur Erinnerung: Camus‘ Sympathie und gedankliche Nähe zur anarcho-syndikalistischen Politszene seiner Zeit ist das Thema von Lou Marin, der 2013 einen Band mit den „libertären“ Schriften von Albert Camus herausgegeben hat. Er stellt das Buch am 7. Mai in Wuppertal und am 8. Mai in Düsseldorf vor (mehr im Blog). Und am 9. Mai spricht Iris Radisch bei der  offizielle Gründungsveranstaltung der Albert Camus-Gesellschaft in Aachen über ihr Buch Albert Camus – Das Ideal der Einfachheit (Reservierung empfohlen, Info).

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