Es geht weiter: Jede Menge Camus auf den Bühnen im Januar

Die Inszenierungen (nach Reihen, v.li.n.re): Das Missverständnis, Volkstheater Wien, Foto: www.lupsipuma.com; „Das Missverständnis“ am Deutschen Theater Berlin, Foto: Arno Declair; „Das Missverständnis“ beim Figurentheater Ravensburg; „Der Fall“ beim Euro Theater Central in Bonn, Foto: Lilian Szokody; Caligula am Hessischen Staatstheater Darmstadt, Foto: Robert Schittko; „Die Gerechten“ am Staatstheater Hannover, Foto: Karl-Bernd Karwasz; „Der Fremde“ bei der Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, Foto: Thomas Aurin; Caligula beim Berliner Ensemble, Foto: Julian Röder.

Oh, bonjour, da bist du ja, neues Jahr, wie schön! Also erst einmal ein sehr herzliches bonne année an alle, die heute schon hier her gefunden haben! Wie versprochen: Es geht weiter mit 365 Tagen Camus. Und weiter geht es auch 2018 mit Camus bei den Bühnen im deutschsprachigen Raum, wobei ich immer wieder überrascht bin, wie präsent Camus nach wie vor ist. Deshalb lasse ich heute als erstes die etwas vernachlässigte Rubrik der Monatsübersicht aufleben.

Natürlich freut es mich besonders, dass nach längerer Pause in Wien wieder eine meiner absoluten Lieblingsinzsenierungen auf dem Programm des Volkstheaters steht, nämlich Nikolaus Habjans Version von Das Missverständnis als Theater mit Menschen und Figuren am 6. Januar 2018 (danach wieder am 18. Februar). Meine Besprechung dazu kann man hier im Blog nachlesen: Das Missverständnis in Wien – ein Theatererlebnis.

Ebenfalls mit annähernd lebensgroßen Puppen aber sicherlich doch ganz anders spielt das kleine Figurentheater Ravensburg e.V. Das Missverständnis seit Oktober 2016 und auch wieder am 20. Januar 2018.

Noch ganz frisch ist  Das Missverständnis am Deutschen Theater Berlin, das in der Regie von Jürgen Kruse dort am 3. Dezember 2017 Premiere feierte. Für Kurzentschlossene: Laut Theaterwebseite gibt es aktuell (1. Januar, 17 Uhr) noch Karten für den 3. Januar. Die Vorstellungen am 13. und am 24. Januar sind dagegen bereits ausverkauft (nächste Möglichkeiten: 17., 22. und 28. Februar). Selbst sehen konnte ich die Inszenierung (noch) nicht, aber im Blog habe ich einige Premierenstimmen aus der Presse zusammengestellt.

Das Euro Theater Central in Bonn nimmt seine in Kooperation mit der Tanzkompanie bo komplex produzierte Bühnenversion von Camus‘ Roman Der Fall mit ins neue Jahr, zu sehen am 8. und 9. Januar (danach wieder am 13. und 14. Februar). Ich hoffe doch sehr, dass ich’s bald dorthin schaffe und berichten kann! Die jahrelangen Dauerbrenner Die Gerechten und Der Fremde sind leider aus dem Spielplan der Bonner verschwunden, da einer der Darsteller das Ensemble verlassen hat.

Bei Ankündigung des nächsten Termins packt mich das schlechte Gewissen, denn ich hatte bereits im November das Glück, eine Vorstellung zu sehen und bin bislang die Besprechung schuldig geblieben: Die Rede ist von Caligula am Berliner Ensemble (BE) in der großartigen Inszenierung von Antú Romero Nunes, mit der der neue BE-Intendant Oliver Reese  im vergangenen September die Spielzeit eröffnete. Zu sehen ist sie am 13. und 14. Januar (danach wieder am 1. und 16. Februar).

Auch am  Staatstheater Darmstadt steht Caligula weiter im Programm: am 13. und 28. Januar (danach wieder – und dann zum letzten Mal – am 18. Februar).

Caligula zum dritten: Beim Prinzregenttheater Bochum  hat sich der Jugendclub des Theaters „Junge Prinze*ssinnen 15+“ unter Leitung von Clara Nielebock an das Stück herangewagt und spielt wieder am 20. und 21. Januar.

Schlechtes Gewissen zum zweiten: Bei meinem Berlinbesuch im November habe ich auch die Inszenierung von Der Fremde an der Schaubühne am Lehniner Platz angeschaut (Regie: Philipp Preuss), allerdings mit weniger Begeisterung als den Caligula am BE. Gespielt wird am 26., 27. und 28. Januar (danach wieder am 6. Februar).

Eine Bühnenfassung von Der Fremde spielt im Januar auch weiterhin das Societaetstheater Dresden (Regie: Arne Retzlaff): am 18. und 19.1.2018.

Bei so viel Camus-Konjunktur wundert es nun nicht mehr, dass auch Die Gerechten weiter auf den Spielplänen stehen. So in der Regie von Alexander Eisenach am Staatsschauspiel Hannover am 13. Januar und dann wieder am 10. Februar. Auch beim Oldenburgisches Staatstheater bleiben Die Gerechten im Programm, zu sehen allerdings erst wieder im März.

Na, das nenn‘ ich doch mal einen Camus-Jahresauftakt! Wenn ich nicht (wieder einmal) etwas übersehen habe, sind es zehn Bühnen, die im Januar Camus im Programm haben. Weitere werden folgen – so kündigt das Schauspielhaus Düsseldorf für März noch eine Caligula-Premiere an. Da besteht doch berechtigte Hoffnung, dass ich (wenigstens) die zu sehen bekomme und Euch berichten kann. Umgekehrt freue ich mich, wenn Ihr mir von Euren Camus-Theater-Erlebnissen und Eindrücken berichtet, am besten hier in der Kommentarfunktion, dann haben nämlich alle was davon. In diesem Sinne: à bientôt!

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